Hallo ihr Lieben,
heute möchte ich euch ein Buch
vorstellen, dass bei mir schon ewig im Regal steht und von mir bisher kaum
Aufmerksamkeit bekommen hat – zu Unrecht! „Das Geflecht“ von Andreas Laudan
erschien 2012 beim Rowohlt Verlag. Allein das Cover verspricht schon Spannung
und Nervenkitzel. Was mir an „Das Geflecht“ gefallen hat und was nicht, erfahrt
ihr jetzt.
Klappentext
Das Geflecht - Cover |
"Es lebt. Es wächst. Es tötet. Ein
stillgelegtes Bergwerk: für Justin und seine Freunde der perfekte Ort, eine
verbotene Party
zu feiern. Was
als Spaß begann, endet in einem Albtraum. Zwei der jungen Draufgänger stürzen
in einen tiefen, engen Schacht. Nur eine Frau kann sie retten: Tia Traveen ist
Höhlenforscherin, eine der besten – und sie ist blind. Doch kaum hat sie sich
in die Tiefe abgeseilt, stürzt hinter ihr der Schachteingang ein. In dem
finsteren Labyrinth beginnt ein Wettlauf gegen die Zeit. Denn dort unten wächst
etwas Tödliches. Und irgendjemand setzt alles daran, dass keiner überlebt, um
davon zu erzählen."
Inhalt
Nach einer kurzen Einführung, beginnt
die Geschichte wie viele Horrorfilme der 90er Jahre. Eine kleine Gruppe
Jugendliche sehnt sich in der Nacht ihres Schulabschlusses nach einem ganz
besonderen Kick und begeht eine riesige Dummheit. Justin, seine Freundin Dana
und zwei ihrer Freunde klettern in die Tiefen eines stillgelegten Bergwerks, um
dort eine kleine Party zu feiern. Den Schlüssel zu diesem Bergwerk hat Justin
seinem Vater heimlich entwendet. Trotz anfänglicher Befangenheit, haben die
Jugendlichen schließlich Spaß in der Tiefe, was sie nachlässig werden lässt. Es
kommt wie es kommen muss. Zwei der Jugendlichen fallen mehrere Meter in einen ungesicherten Schacht. Zu ihrer
Rettung wird die Höhlenforscherin und Kletterexpertin Tia Traveen angefordert.
Das Besondere- Tia ist blind und kann sich auch ohne Licht in der Dunkelheit
des Bergwerks und seiner Schächte zu Recht finden. Doch die Rettung der jungen
Leute entpuppt sich schwieriger als gedacht und Tia merkt schnell, dass das Dunkel
und die Tiefe nicht die einzigen Gefahren sind, die dort lauern. Dabei
ist ein sich seltsam schnell ausbreitender Pilz, nicht ihr einziges Problem.
Charaktere
Tia:
Tia
ist jung und weiß, was sie will. Ihre Behinderung scheint sie nicht dabei aufzuhalten,
ihre Träume zu verwirklichen ihr Leben nach ihren Vorstellungen zu gestalten.
Sie ist taff und hat ein großes Herz, obwohl sie manchmal etwas kühl und
analytisch erscheint. Hinter der Fassade hat sie jedoch immer noch mit den
Schatten ihrer Vergangenheit zu kämpfen, was ihr selbst nicht immer ganz
bewusst ist. Ich mochte Tia sofort. Sie ist eine Frau, wie sie wohl viele
Frauen bewundern würden. Besonders im Umgang mit der jugendlichen Dana hat Tia
mir gefallen. Sie nimmt die Beschützerrolle für das junge Mädchen ein, welches das genaue Gegenteil von ihr
zu sein scheint und hat dabei einen guten Einfluss auf Dana. In
Liebesangelegenheiten ist Tia eher schwer von Begriff. Diese Schwäche lässt
sie, neben ihren ganzen positiven Eigenschaften, menschlich wirken.
Leon:
Leon
ist der beste Freund von Tia und ihr Begleiter auf ihren Touren, wobei er die Stimme in ihrem Ohr ist. Auch bei
der Rettungsmission der Jugendlichen begleitet er Tia. Leon ist schon länger in
seine Freundin verliebt, traut sich aber nicht, es ihr direkt zu sagen und
macht stattdessen Andeutungen, die Tia aber nie versteht. Er ist sprichwörtlich
in der Friendzone gefangen. Einen
Charakter wie Leon muss man einfach lieben. Er ist loyal, gutherzig und riskiert sogar sein eigenes Leben, um die
Jugendlichen zu retten.
Justin:
Justin
ist ein Typus Jugendlicher, den jeder wohl auch aus dem realen Leben kennt. Wahrscheinlich hatte jeder einen Justin in
seiner Schulklasse. Justin ist ein Scheidungskind, welches dabei ist seine
Grenzen zu testen und dabei auch einmal gerne über die Stränge schlägt. Fahren
ohne Führerschein und Drogen sind für ihn keine große Sache. Er wirkt zuweilen
so, als könne ihm nichts auf der Welt etwas anhaben. Nur in Bezug auf seine
Freundin Dana, zeigt sich Justin von
seiner weichen und liebevollen Seite. Ich muss zugeben, dass Justin mir nicht
von Anfang an sympathisch war. Im Verlauf der Geschichte, kann er dann
doch nach einige Sympathiepunkte sammeln.
Dana:
Dana
ist ein Mädchen, mit den Gedanken, Sorgen und Ängsten, die wohl viele Mädchen
in ihrem Alter beschäftigen. Sie hat Komplexe wegen ihres Äußeren. Ihr wunder
Punkt: Ihre Körpermaße. Sie ist auch die einzige Jugendliche, die die heimliche
und illegale Tour durchs Bergwerk für keine gute Idee hält, Justin zu Liebe
aber mitgeht. Im Lauf der Geschichte wird Dana etwas taffer, ohne dabei zu
einer gänzlich anderen Person zu werden. Ihre Entwicklung hat mir gut gefallen.
Schreibstil
Am Schreibstil von Andreas Laudan habe
ich nichts auszusetzen. Er schreibt flüssig und leicht, ohne dabei zu sehr in
Alltagssprache abzudriften. Die Geschichte schreibt er aus verschiedenen
Perspektiven teilhabender Personen. Tatsächlich scheint dies für diese Art
Storyverlauf die beste Idee zu sein. Ich könnte mir nicht vorstellen, das Buch
nur aus einer Perspektive zu lesen, da viele verschiedene Dinge an
verschiedenen Orten/Stellen geschehen. Am meisten mochte ich es, aus der
Perspektive von Leon zu lesen. Irgendwie konnte ich mich mit seinem Blickwinkel
am besten identifizieren. Er ist nicht so naiv und ängstlich wie die
Jugendlichen, aber auch nicht so wissend und selbstbewusst wie Tia.
Laudan weiß vor allem Spannung zu
erzeugen. Ich habe das Buch an einem Tag ausgelesen, was ursprünglich nicht
beabsichtigt war. Doch sobald die Jugendlichen in den Schacht gestürzt sind,
gab es keine Ruhe mehr und die Spannung wurde immer größer. Während des Lesens
war ich richtig aufgeregt, weil ich immer wissen musste wie es weiter geht.
Fazit
Ich kann „Das Geflecht“ wirklich nur
allen Freunden von Spannung empfehlen, die mal etwas anderes Lesen wollen, als
Geschichten über verrückte Killer und Ermittler oder epische Fantasyschlachten.
Gegen meine ursprüngliche Erwartung hat mir das Buch sehr gut gefallen, deshalb
bekommt „Das Geflecht“ von mir 5 von 5 Sternen.
Nachdem ich dieses Buch gelesen habe,
kann ich nur noch einmal sagen, dass es sich lohnt manchen Büchern eine Chance
zu geben, auch wenn sie zunächst gar nicht sooooo interessant zu sein
scheinen.
Ich hoffe wir sehen uns bei der nächsten
Buchbewertung und wünsche euch viel Freude mit eurem aktuellen Lesestoff.
Eure Nanni