Dienstag, 24. Februar 2015

Wen die Erinnerung trügt- Deborah Crombie

Hallo an alle Lesebegeisterten,

heute möchte ich euch den 12. Band von der berühmten Kincaid-James-Reihe von Deborah Crombie vorstellen und anschließend bewerten. ,,Wen die Erinnerungen trügt" wurde 2009 beim Wilhelm Goldmann Verlag veröffentlicht, umfasst 378 Seiten und fällt unter das Genre Krimi.
Cover von ,,Wen die Erinnerung trügt"

Klappentext

,,Als Erika Rosenthal 1939 aus Berlin floh, wurde ihr eine wertvolle Brosche gestohlen. Nun, fast 70 Jahre später, wird das Schmuckstück in einem bekannten Londoner Auktionshaus angeboten. Erika bittet ihre Freundin Inspector Gemma James herauszufinden, in wessen Besitz zurzeit befindet. Doch kurz nachdem Gemma die Mitarbeiterin des Auktionshauses befragt hat, wird diese überfahren. War es Mord? Bei ihren Nachforschungen stoßen Gemma und ihr Mann und Kollege Superintendent Duncan Kincaid auf ein grausames Geheimnis in Erikas Vergangenheit..."

Story

Durch einen Nachbarn gerät ein Katalog des berühmten Auktionhauses in Erikas Hände und schockiert sie zutiefst, denn ihre verlorengeglaubte Brosche, die sie während des Krieges verloren hat, taucht genau in diesem Katalog als seltenes Schmuckstück auf. Erika ringt mit sich selbst, doch entschließt sich Gemma um einen Gefallen zu bitten. Inspector James soll das Auktionshaus aufsuchen und herausfinden wo man die Brosche gefunden hat und urplötzlich wird kurzdarauf die junge Frau aus dem Auktionshaus auf der Straße überfahren. Bald darauf wird dieser Fall Angelegenheit der Scotland Yard und landet in Kincaids Händen. Schon bald werden die wahren Hintergründe klar und es könnte so schon für Erika zu spät sein.

Charaktere

Superintendent Duncan Kincaid: Duncan kümmert sich um die Kinder, den Haushalt und mühevoll um seinen Job, da er den Fall der überfahrenen Frau übernimmt. Er glaubt nicht an Zufälle und will am liebsten die Fälle ganz schnell lösen. Die unbeliebte Arbeit wälzt er auf seinen Kollegen Doug Cullen ab.

Inspector Gemma James: Gemma hat eigentlich frei, da ihre Mutter Vic im Krankenhaus liegt. Sie fühlt sich von ihrer Schwester und ihrem Vater ungeliebt und trägt immer noch Ängste in sich. Manchmal kommt sie sich wie eine Rabenmutter vor, da sie so brennend an dem Fall, den Kincaid übernommen hat, interessiert ist und so auch ihre Freizeit in Recherche steckt.

Erika Rosenthal: Erika ist eine nette alte Dame, die 1939 aus Deutschland floh, da sie eine Jüdin ist. Zusammen mit ihrem Ehemann David verließ sie das Land und musste ihren Vater zurücklassen, der ihr eine selbstgemachte Brosche zum Abschied schenkte. Sie hat ein gutes Verhältnis zu Gemma und den Kindern.

David Rosenthal: Erikas Ehemann war Dozent an der Uni und hat sich in seine Studentin Erika verliebt. Er kann nicht vergessen was in Deutschland während des Krieges passiert ist und will die Schulidgen finden und ihre Strafe zukommen lassen. Er ist seit über 50 Jahren tot.

Sergeant Doug Cullen: Kincaids Partner ist noch jung und handelt bei Verhören etwas voreilig und unklug. Trotzdem sieht Kincaid in ihm großes Potenzial. Er ist etwas schüchtern, mag Automodelle und hat bei Frauen oft Pech.

PC Melody Talbot: Gemmas Ermittlungspartnerin kommt aus gehobenen Verhältnissen und hat es nicht immer ganz so leicht auf der Arbeit. Sie bewundert Gemma und arbeitet gern mit ihr, dabei weiß man nie ob sie mehr als nur Freundschaft für sie empfindet. Melody streitet sich oft mit Doug Cullen.

Kristin Cahill: Die junge Frau arbeitet im Auktionshaus und hat die Versteigerung zur Brosche bearbeitet. Sie kennt den Besitzer der Brosche, ist jedoch sehr unsicher, ob sie die Daten weitergeben will. Kristin wird von ihrem Chef unterdrückt und hat viele heimliche Verehrer. Sie trennt sich von ihrem Freund Dominic Scott.

Dominic Scott: Der superreiche Sohn einer berühmten Familie in England, deren Name das wichtigste auf der Welt ist. Ebenso berüchtigt wie sein Nachname ist sein Name bei der Polizei, da er so einige Verbrechen geleistet hat. Er ist mit Kristin zusammen und hat etwas mit der Brosche zu tun.

Mr.Khan: Kristins penibler Boss, der den Namen des Auktionshaus wahren will, geht sehr streng mit dem Personal um und will die Brosche nicht aus der Versteigerung herausnehmen. Er ist derjenige, der Kristin davon abhält Gemma Daten über die Brosche und den Besitzer zu geben.

Oliver Giles: Kristins Arbeitskollege kümmert sich um die Gebote bei den Auktionen und ist in Kristin verliebt. Er ist ein Hundenarr und anscheinend etwas schüchtern.

Harry Pevensey: Ein drittklassiger Schauspieler, der genre Lügenmärchen erzählt und in Kontakt mit Kristin und Dominic steht. Er hat ebenfalls etwas mit der Brosche zu tun und scheint ziemlich geldgierig zu sein.

Schreibstil

Crombie schafft es immer wieder den Leser durch ihre Erzählweise in ihren Bann zu ziehen und die Spannung zu halten. Man bekommt Einblicke aus Duncans, aber auch Gemmas Sicht, die jeweils den Fall anders beleuchten und anders herangehen. Auch sieht man die Perspektiven von Doug und Melody. Alles ist jedoch nicht in der Ich-Perspektive geschrieben, da es ein allwissender Erzähler ist. Die gute englische Art kommt sofort rüber und man kann das Gebäck und den Earl Grey förmlich während des Lesens riechen.
Crombie verbindet 2 Fälle miteinander so genial, wie ich es noch nie gelesen habe, denn die kursiv gedruckte Schirft erzählt von einem Mordfall vor über 50 Jahren und vermittelt einen klassischen britischen Flare wie aus einem schwarz-weiß Film.

Fazit

Leider lag ich mit meiner Vermutung über den Täter mal wieder falsch, jedoch war ich umso mehr verwundert über den eigentlichen Täter, dessen Identität ich natürlich nicht preisgebe.
Mir gefällt die Geschichte sehr gut und ebenfalls wie die Einflüsse aus der deutschen Geschichte miteinbezogen werden. Die parallele Zeitlinie ist total spannend und regt zum Weiterlesen an. Ich habe das Buch im Nu verschlungen, da ich unbedingt wissen wollte wer der Täter ist und es mir in den Fingern brannte wie die Geschichte fortlaufen  und in wiefern die anderen Zeitlinie eine Rolle für den gegenwärtigen Fall spielen würde. Ich kann diesen Krimi, sowie die anderen Bände aus der Kincaid-James-Reihe nur wärmstens empfehlen.

Ich gebe ,,Wen die Erinnerung trügt" 5 von 5 Sternen.

Bis zum nächsten Mal und viel Spaß mit dem Buch.
Eure Chi

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