Sonntag, 16. Februar 2014

Dickicht - Scott Smith

Hallo liebe Lesefreunde,

heute möchte ich euch ein Buch vorstellen, das wirklich der perfekte Begleiter in den Urlaub ist, besonders, wenn es an den Strand geht. Das Urlaubsfeeling in diesem Buch wird so real vermittelt, dass man auch im Winter, mitten in der Stadt, fast den Sand unter den Füßen spüren kann. Wenn ihr jetzt denkt es geht um eine nette Urlaubsgeschichte muss ich euch enttäuschen, denn die Strandidylle währt nicht lange. Es wird nervenaufreibend und blutig. Na, ist euer Interesse geweckt? Falls ja, könnt ihr im folgenden Teil eine Review zu "Dickicht" von Scott Smith lesen.

 
Klapptext
 
"Mexiko: Sonne, Strand, Meer, Sex und ...Tequila. Nichts anderes haben sich Jeff und Amy, Eric und Stacy für ihren Urlaub erträumt. Die vier Amerikaner faulenzen am Strand von Cancun, als sich ein junger Deutscher zu ihnen gesellt. Dessen Bruder ist einer Archäologin zu einer Ausgrabungsstätte in den Dschungel gefolgt, hat aber seitdem nichts mehr von sich hören lassen. Die Gruppe beschließt spontan, Matthias in den Urwald zu begleiten. Doch dieser Ausflug wird für die jungen Leute ein Weg in die Hölle."


 
Story
 
"Dickicht" vorn
Die Story von Dickicht ist zwar schnell erzählt und dennoch von ersten bis zur letzten Seite spannend und unterhaltsam. Die Geschichte beginnt mit einem schönen Strandurlaub. Jeff, Eric, Amy und Stacy verbringen ihre Ferien  am Strand von Mexiko. Schon bald lernen die kontaktfreudigen Pärchen andere Urlauber kennen. Da wäre zum einen eine Gruppe Spanier, die nichts als Trinken und Feiern im Kopf zu haben scheint. Dann ist da noch der junge, deutsche Matthias. Schon mit dem Auftreten des Deutschen erahnt man als Leser eine anbahnende Katastrophe. Und tatsächlich Matthias hat ein Problem. Sein Bruder ist seiner neuen Urlaubsflamme und Forscherin in den  Urwald gefolgt und seitdem nicht mehr auffindbar.
Jeff, Amy, Eric, Stacy und auch einer der Spanier erklären sich
bereit Matthias in den Urwald zu begleiten und seinen Bruder zu suchen.
"Dickicht" hinten
Während die handelden Personen sich noch recht locker, fröhlich und unbekümmert verhalten, ist man als Leser schon in Alarambereitschaft. Ob das so eine gute Idee war, einfach ohne Kenntnisse im Urwald umherzulaufen. Es kommt wie es kommen musste, die unerfahrenen Touristen betreten einen Ort, den sie nicht betreten durften und werden von nun an an diesem Platz von Eingeborenen festgehalten, die sich rings um den Platz platziert haben, bereit denjenigen zu töten, der fliehen will. Bald merken die jungen Urlauber, dass nicht die Eingeborenen ihr größtes Problem sind, sondern eine seltsame, unbekannte Pflanze, die in den Urlaubern ihre neue Nahrung sieht und ihr neues Futter nicht nur physisch, sondern auch psychisch quält, bevor sie es verschlingt.



Personen
 
Die handelnden Personen in "Dickicht" wirken auf den Leser sehr authenitsch und nicht konstruiert. Da gibt es zum einen die schüchterne Amy, ihren festen Freund Jeff, der Vernünftige, der Denker der Gruppe, den selbstbewussten Eric, der seine Freundin Stacy über alles liebt, Stacy das Partygirl, das einem Flirt nie abgeneigt ist und der ruhige Matthias, der sich um seinen verschwundenen Bruder sorgt. Von dem Spanier erfährt man in dieser Geschichte nicht viel, da die anderen Personen und er nicht die selbe Sprache sprechen und diese so kaum etwas über den Spanier erfahren. Kaum in der grünen Hölle gefangen übernimmt Jeff das Kommando über die Brücke, dabei tritt er zwar nicht unbedingt als Sympathieträger auf, dennoch tut er, was getan werden muss, weshalb man mit Jeff mit fiebert und sich wünscht, dass seine Fluchtpläne fruchten. Amy und Stacy verhalten sich in der Krisensituation teils sehr dumm und gefährden dadurch das Wohl der Gruppe. Eric hat wohl das schlimmste Schicksal der Personen. Die seltsame Pflanze hat es geschafft in seinen Körper einzudringen und egal, was Eric auch versucht, er bekommt sie nicht mehr heraus. Dies zehrt sehr an seinen Nerven und so wundert es nicht, dass Eric langsam durchdreht und Aggressionen gegen andere und sich selbst entwickelt. Matthias behält auch in der grünen Hölle einen kühlen Kopf und muss sich mit dem auseinandersetzen, das seinem Bruder passiert ist. Der Spanier wird schon zu Beginn der Alptraums verletzt und ist eher Ballast als Hilfe für die Gruppe.
Insgesamt gefällt mir die Personenkonstruktion sehr gut. Die verschiedenen Charaktere bringen eine gute Dynamic in das Geschehen und als Leser kommt man nicht drum herum mit den jungen Urlaubern mitzufiebern.
 
 
Schreibstil
 
Der Autor Scott Smith bedient sich in "Dickicht" einer sehr einfachen, beinahe jugendlichen Sprache. Ich finde dies völlig ok. Das Buch hat nicht den Anspruch ein großes literarisches Werk werden zu wollen. Es will unterhalten, es will die Gedanken und Gefühle der handelnden Personen, gefangen im Urwald, rüberbringen. Und das tut er sehr gut. Durch den leichten Schreibstil kann man "Dickicht" gut am Strand oder auch zu Hause innerhalb von wenigen Tagen lesen, ohne dabei großartig nachzudenken oder stilistische Mittel des Schreibens analysieren zu müssen.
 
 
Fazit
 
Ich muss sagen, mir persönlich gefällt "Dickicht" von Scott Smith echt gut. Es ist zwar eine leichte Lektüre, dennoch ist die Geschichte wirklich spannend und nervenaufreibend beim Lesen. Man steht quasi die ganze Zeit unter Strom, traut der Strandidylle am Anfang nicht. Außerdem hält der Autor einige Überraschungen für den Leser bereit, was die Fähigkeiten der seltsamen, gefährlichen Pflanze angeht. Selbst ich als Vielleser muss sagen, dass es Stellen gab an denen ich dachte "Ach, sowas gabs auch noch nicht." Trotzdem hat "Dickicht" bei mir nicht den WOW-Effekt ausgelöst. Daher gebe ich "Dickicht" 4 von 5 Sternen.
 
 
So liebe Lesefreunde, falls ihr noch ein nettes, leichtes Buch mit Gänsehautfaktor für euren nächsten Strandurlaub sucht, kann ich euch "Dickicht" nur empfehlen. Habt ihr Bücher, die ihr anderen für den Urlaub empfehlen würdet? Lasst es mich wissen, falls ihr Lust habt.
 
 
Bis zum nächsten Mal.
Liebe Grüße
Nanni

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